• Thomas Thadewaldt
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Borana – Singende Brunnen und Salzarbeiter

Die Borana gehören zu dem Volk der Oromo. Ihre Gesamtzahl wird auf etwa 4 Millionen geschätzt. Sie ziehen teilweise als Nomaden durch das Land und halten sich neben Rindern auch Schafe, Ziegen und Kamele. Ackerbau betrieben sie nur gelegentlich.

Ihre Dörfer bestehen aus einfachen flachen grasgedeckten Hütten, umgeben von einer phantastischen Landschaft aus roter Erde und unzähliger Termitenschlote.

Traditionell glauben die Borana an einen allumfassenden Gott Waka; in den letzten 70 Jahren hat jedoch Islam unter ihnen an Einfluss gewonnen. Oberhaupt bzw. König der Borana ist seit 2009 der Viehlandwirt Guyyoo Gobbaa. Problematisch für sein Volk erachtet er die Konflikte mit benachbarten Volksgruppen, insbesondere der Somali, um knappes Wasser und Land. Sein Ziel ist es die nomadische Lebensweise seines Volkes zu erhalten.

Die singenden Brunnen der Borana

Eine Besonderheit de Borana sind ihre singenden Brunnen. Dabei handelt es sich um eine perlenkettenähnliche Ansammlung von Wasserlöchern, aus denen unter lautem Singen mit Wasser voll geschöpfte Eimer entlang einer langen Menschenkette transportiert werden. Am Ende des „Förderbandes“ stehen die durstigen Tiere. Aus Platzgründen werden die Tiere nur gruppenweise zu der Tränke hin gelassen.

Salzgewinnung im El-Sod-Krater

Salzarbeiter (Borana) mit ihren Eseln auf dem Weg in den El-Sod-Krater
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Einige Borana verdienen sich ihren Unterhalt auch mit dem Abbau von Salz. Nahe der keniatischen Grenze liegt in weiter Steppenlandschaft der 400 m tiefe El-Sod-Krater. Auf dessen Grund liegt ein Salzsee. Männer tauchen in die Tiefe des Sees ab und fördern den salzhaltigen Schlamm zutage. Dieser wird an den Ufern des Sees ausgebreitet und getrocknet, bevor er mit Eseln zum Dorf am Kraterrand transportiert wird und dort in einfachen Hütten gelagert wird. Das Salz hat keine Speissalzqualität und wird deshalb nur für die Tiere benutzt.

Entdecken Sie den El-Sod-Krater und die „Singenden Brunnen“ der Borana!