Kaffeeernte bei Yirga Alem

Wirtschaft in Äthiopien

Die wichtigsten Wirtschaftssektoren in Äthiopien

In Äthiopien stellt die Landwirtschaft den wichtigsten Wirtschaftszweig dar.

Der Agrarsektor trägt mit rund 40 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei (Stand 2016) und macht vier Fünftel des Exports aus. Da in Äthiopien einige Millionen Menschen von Hunger bedroht sind, ist die landwirtschaftliche Produktion verantwortlich für die Sicherheit der Lebensmittelversorgung. Vier Fünftel der äthiopischen Bevölkerung sind außerdem in diesem Wirtschaftssektor beschäftigt.

Der Industriesektor steuert rund 10 Prozent zum BIP bei. Der Dienstleistungssektor gewinnt an Bedeutung und hat einen ähnlichen Anteil an der Wertschöpfung wie die Landwirtschaft. Äthiopien gehört durch ein geringes Pro-Kopf-Einkommen zu einem der am wenigsten entwickelten Länder der Welt („Least Developed Country“).

Außenwirtschaftlich weist Äthiopien Leistungsbilanzdefizite, ein starkes Handelsbilanzdefizit und starke Abhängigkeiten von Nahrungsmittelimporten auf. Das traditionell wichtigste Exportgut des Landes ist zweifellos der äthiopische Kaffee, wobei Deutschland den größten Kaffeeimporteur ausmacht. Daneben exportiert Äthiopien Ölsaaten, Hülsenfrüchte, Blumen, die Genussdroge Khat, Leder und Lederprodukte sowie Gold.

Genießen Sie auf Ihrer Reise durch Äthiopien den verführerischen Duft gerösteten Kaffees bei einer traditionellen Kaffeezeremonie:

Wichtige Importgüter sind Kapital- und Investitionsgüter, Konsumgüter sowie Treibstoffe.

Wirtschaftsentwicklung

Äthiopien zählt mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von rund 921,9 US-Dollar (GTAI Schätzwert 2019) zu einem der ärmsten Länder der Welt. Das Wirtschaftswachstum der letzten sechs Jahre lag dennoch über dem regionalen Durchschnitt und weist beeindruckende Raten auf.

Das reale Wachstum des BIP lag bei durchschnittlich 11 Prozent. 2008/2009 betrug die Wirtschaftswachstumsrate immerhin noch 7,7 Prozent, womit das äthiopische Wirtschaftswachstum das höchste Wachstum aller nicht ölexportierenden Staaten in Subsahara-Afrika aufzeigt.

Die jährliche Inflationsrate konnte nach Angaben des äthiopischen Statistischen Amts von maximalen 64,2 Prozent im Juli 2008 auf 3,9 Prozent im März 2010 gesenkt werden. Äthiopien strebt in Zukunft an, durch die Inbetriebnahme weiterer Wasserkraftwerke zum Stromexporteur aufzusteigen.

Investitionen

Regelmäßige Überarbeitungen des Investment Codes durch die Regierung sollen Äthiopien als ein attraktives Land für Investitionen darstellen. Die äthiopische Investitionsbehörde (Ethiopian Investment Agency) sorgt mit einem „One Stop“-Verfahren dafür, dass ausländische Investoren innerhalb von zwei Tagen alle rechtlichen Schritte zur Unternehmensetablierung durchlaufen haben.