Drei Wochen sind vergangen, drei Wochen des Reisens durch Nord- und Südäthiopien. Die Fülle an besuchten Orten, Sehenswürdigkeiten und Begegnungen entlang der Route ermöglichte faszinierende Einblicke in den landschaftlichen, kulturellen und historischen Reichtum des Landes und ließ uns Äthiopien zudem als Land kennenlernen, das sich momentan in einem umfassenden wirtschaftlichen und sozialen Wandel befindet.
Mit einem tiefen Gefühl für die erstaunliche Vielfalt, die anrührenden Verschmelzungen, aber auch spannungsreichen Kontraste Äthiopiens versehen, können wir nicht recht glauben, dass wir in dieser Zeit nur ein Land besucht haben. In historischer Hinsicht wandelten wir auf den Spuren einer mehrtausendjährigen Kultur-,Religions- und Staatsgeschichte und unternahmen eine Zeitreise, die uns von den altertümlichen Palastruinen und Stelen im Reich der König von Saba, über die beeindruckenden Felsenkirchen des äthiopischen Mittelalters in Lalibela, zur höfischen Kultur der Gondar-Zeit, bis hin zur modernen Nationalstaatswerdung führte.
Landschaftlich verlief unser Weg durch das zerklüftete Amhara-Hochland, die trockenheißen Halbwüsten der Nordprovinz Tigray, das inselartige, fruchtbare Klima der Grabenbruchseen und die lebenswidrigen Dornbuschsavannen im Gebiet des unteren Omo-Fluss. Genauso abwechslungsreich wie die Gegenden die wir durchquerten, waren die Menschen sowie ihre Kulturen und Lebensweisen entlang des Weges. Besuche von Dörfern, Familiengehöften und Wochenmärkten, oder einfach nur Stops am Straßenrand ermöglichten eine Vielzahl von interkulturellen Begegnungen und ein Verständnis für den Alltag in verschiedenen Landesteilen.
Die tiefe Religiosität der Amharen und Tigriner, die riesigen Rundhäuser der Halaba und Gurage, der anstrengende Terrassenfeldbau der Konso und der reiche Körperschmuck der Mursi, Hamer und Karo im Omo-Gebiet sind dabei nur einige der Erfahrungen, die uns ins Staunen versetzten. Die Reise durch Nord- und Südäthiopien war ein vollkommen gelungenes Erlebnis und wird uns nicht zuletzt wegen der hervorragenden Reiseorganisation in Erinnerung bleiben. Die unnachahmliche Vielfalt des Landes wird uns wohl nicht mehr loslassen und wir freuen uns schon heute auf den nächsten Besuch am Horn von Afrika.