Die Legende zur Königin von Saba
Äthiopiens berühmteste Legende ist die der Königin von Saba.
Nach dem äthiopischen Nationalepos Kebra Nagast unternahm die äthiopische Königin einst eine lange Reise, um den weisen König Salomo in Israel zu besuchen. König Salomo. versicherte der Königin, dass er nichts von ihr nehmen würde, solange sie nichts von ihm nahm. Der listige König stellte ein Glas Wasser an sein Bett, das die Königin nach dem scharfen Essen während der Nacht durstig zu sich nahm. König Salomo verschwendete nicht lange Zeit und forderte die Einlösung seiner Abmachung und die Königin von Saba kehrte mit seinem Kind, dem zukünftigen König Menelik, unter ihrem Herzen nach Äthiopien zurück. Menelik besuchte später ebenfalls seinen Vater im Heiligen Land von Jerusalem und reiste heimlicherweise mit der Heiligen Bundeslade nach Saba zurück.
Dort etablierte er eine für die nächsten 3.000 Jahre andauernde Dynastie. So ist womöglich das Judentum nach Äthiopien gekommen.
Entdeckung zweier Paläste als Zeugen der Legende
In den 1960er Jahren wurde unter der Leitung von Francis Anfray die Anlage des Dongur-Palastes ausgegraben. Obwohl die Königin von Saba tausende Jahre eher gelebt haben soll, glauben viele Äthiopier leidenschaftlich an diese Legende und so wird der damals ausgegrabene Palast im Volksmund als „Palast der Königin von Saba“ bezeichnet.
Dabei treten allerdings widersprüchliche Überlieferungen zutage. Einwohner aus der Gegend um Axum beharren auf ihren mündlich überlieferten Aussagen zum Ort des Palastes der Königin von Saba.
Der typische Aufbau eines axumitischen Palastes lässt sich allemal gut erkennen. Zeitweise könnte hier auch die Bundeslade aufbewahrt worden sein. Einen eindeutigen archäologischen Nachweis ihrer Existenz bleibt die Königin von Saba bis heute aber schuldig.