Nyangatom – Halbnomaden, organisiert in rund 20 Clans

Nyangatom – Halbnomaden, organisiert in rund 20 Clans

Die Nyangatom sind eine nilotische Volksgruppe, welche zwischen dem Westufer des Omo bis zum Kibish, dem Grenzfluss zum Sudan beheimatet sind.

Entsprechend der väterlichen Abstammung gehören die Bume einem von 20 Clans an. Innerhalb dieser gibt es noch kleinere politische Einheiten, sogenannte territoriale Gruppen. Zudem werden die Generationen einem System von Altersklassen zugeteilt.

Herkunft der Nyangatom und Beziehungen zu anderen Ethnien

Circa Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten die Vorläufer der Nyangatom zusammen mit den Toposa aus Uganda in das Omo-Tal ein. Etwas abschätzig wurden sie von den bereits ansässigen Volksgruppen begrüßt, verstanden es aber bald sich Respekt zu verschaffen, da sie in den 1980er Jahren als Erste Speere, Pfeil und Bogen durch Gewehre ersetzten. Sie gelten als kriegerisch. Durch den Existenzdruck (Überbevölkerung, Überweidung, Seuchen, Viehdiebstähle, Wasserknappheit) kommt es häufig zu Konflikten mit den benachbarten Turkana, Surma, Dassanech, Hamar, Mursi und Karo.

Zwischen den Gruppen gibt es aber auch individuelle Freundschaften und Handelsbeziehungen. Beispielsweise nutzen die Nyangatom das handwerkliche Geschick der Mursi und Karo und beziehen von ihnen Töpferwaren für den häuslichen Gebrauch. Ihre Erzählkunst und vielfältigen Gesänge sind weit bekannt.

Land- und Viehwirtschaft der Nyangatom

Bekannt auch als Bume, leben sie wie die benachbarten Volksgruppen, als Halbnomaden von Ackerbau und Viehzucht. Neben Sorghum, Mais und Soja pflanzen sie auch Tabak an. Von besonderer Bedeutung sind für sie ihre Zeburinder. Neben diesen halten sie auch Kleinvieh und Esel, welche vorrangig als Lasttiere bei den Wanderungen von den Regenzeit- zu den Trockenzeit-Weidegebieten dienen.

Von der Emerald Lodge aus haben Sie die Möglichkeit das Volk der Nyangatom zu besuchen: